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ACV fordert Pflicht-Sehtest für alle Führerscheinbesitzer

Ein Busfahrer, der täglich die Verantwortung für hunderte Menschen trägt, muss zum Erhalt seiner Fahrerlaubnis immer wieder regelmäßig Sehtests absolvieren. Und auch ein LKW-Fahrer, der Güter quer durch Europa karrt, muss alle fünf Jahre seine Augen checken lassen. Mit Erreichen des 50. Lebensjahres kommen dann oft noch Gutachten zur körperlichen Belastbarkeit dazu. Die Fähigkeit, aufmerksam zu sein, sich zu konzentrieren und in angemessener Zeit zu reagieren… all dies kommt auf dem Prüfstand. Ein Rentner, der schon seit Jahrzehnten den Führerschein hat, wird dagegen nicht überprüft. Dabei steigt das Unfallrisiko bei den über 75-Jährigen deutlich. Das ist nicht konsequent, mahnt jetzt der Automobil-Club Verkehr. Der ACV fordert deshalb verpflichtende Augenuntersuchungen für alle Autofahrer im fortgeschrittenen Alter.

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Davon sind wir alle betroffen: Nachlassende Sehstärke im Alter

So argumentiert der ACV weiter: Die Sehkraft der Augen lässt im Alter eindeutig nach. So kann die Trübung der Linse zum Beispiel dazu führen, dass ältere Autofahrer bei Dunkelheit und Dämmerung noch stärker von Scheinwerfern entgegenkommender Fahrzeuge geblendet werden. Das sei ein Risiko. Doch wer einmal in der Bundesrepublik seinen „Lappen“ hat, muss zeitlebens nicht mehr zum Augentest. Zumindest nicht, solange er unfallfrei fährt. Der Club sieht hierbei andere EU-Länder als Vorbild: In Dänemark und den Niederlanden gibt es bereits verpflichtende Augenuntersuchungen. In der Schweiz, Italien und Spanien müssen Führerscheinbesitzer ab einem gewissen Alter zu Gesundheitschecks.

Daher die konkrete Forderung des ACV: Mit 70 Jahren muss jeder Führerscheinbesitzer zum Sehtest – unabhängig davon ob er bislang unfallfrei gefahren ist oder nicht. Diese Tests sollten wenigstens alle fünf Jahre wiederholt werden. Das Thema „Sehtests im Alter“ will der Club in dieser Woche außerdem beim Verkehrsgerichtstag in Goslar diskutieren. Dort steht in diesem Jahr der Punkt Senioren im Straßenverkehr – Risiko für sich selbst und andere? auf der Agenda. Experten aus Wissenschaft und Automobilbranche diskutieren ab Mittwoch zudem auch Themen wie die Sicherheit im Radverkehr, Verkehrsüberwachung durch die Polizei, sowie die Folgen des VW-Abgasskandals.

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